In der aktuellen Depesche 46/08 des Deutschen Anwaltvereins darf man lesen:

„Anwaltsblatt Karriere: Wo der Nachwuchs eine Chance hat – Der Weg in die Provinz kann sich für den Nachwuchs lohnen: Immerhin rund 18 Prozent der regionalen Topkanzleien planen für 2009 Einstellungen. Sie bieten Gehälter in einer Bandbreite ab 33.000 Euro (ländlich geprägte Region, in den neuen Ländern ab 25.000 Euro) und bis zu 54.000 Euro (Spitzenwert in Städten mit mehr als 75.000 Einwohnern). Es wurden Kanzleien mit drei bis zehn Partnern in Landgerichtsstädten befragt.“

Nun ja. Lassen wir einmal die Diskussion darüber beiseite, was eine regionale Topkanzlei ist und wo die Provinz beginnt bzw. aufhört. Unsere Kanzlei hat Büros in München (bekanntes Millionendorf in Süddeutschland) und Regensburg (knapp 150.000 Einwohner). Für Regensburg kann ich die Ergebnisse der DAV-Untersuchung eher nicht bestätigen: Auch gute Absolventen haben größte Schwierigkeiten, überhaupt ein Angebot zu bekommen. Kandiaten unter sechs Punkten sollten nach dem Examen ohnehin gleich für den Taxischein weiter lernen. Überraschen kann das bei den Anwaltszahlen niemanden. Mittlerweile beschäftigt sich sogar das Anwaltsinstituts der Humboldt-Universität Berlin ausführlich mit den Themen Insolvenz von Kanzleien und Vermögensverfall bei Rechtsanwälten. Das sagt viel aus. Solche Veranstaltungen finden nur statt, wenn es einen praktischen Bedarf gibt.

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