Der US-Fernsehkommentator Lawrence O’Donnell ist nicht irgend jemand, sondern gehört zu den bekanntesten News-Hosts in Amerika, vergleichbar mit Claus Kleber oder Tom Buhrow bei uns. In der Serie HOMELAND spielte er sich selbst und interviewte in einem Gastauftritt die Hauptfigur Nicholas Brody. Der Fernsehsender MSNBC ist ebenfalls nicht ein extremistischer Spartensender, sondern gehört zu den drei wichtigsten News Channels in den USA. Dort hat O’Donnell unter anderem seine politische Sendung „The Last Word„. Es dauerte keine zwei Wochen der Trump-Präsidentschaft, bis O’Donnell endgültig – aus Anlass der suboptimal verlaufenen Telefonate Donald Trumps mit diversen Staatschefs – jede Zurückhaltung fahren ließ und seine Sendung mit dem Intro begann: „The most ignorant and dangerous President we ever had.

Recht hat er, der Lawrence. Man kann die Unglaublichkeiten und Fettnapf-Kopfsprünge ja kaum noch in Echtzeit mitprotokollieren. Einige Beispiele für „Worst of Trump“ der letzten Tage habe ich hier gesammelt.

Hoffnung gibt aber die Entwicklung, dass Mitarbeiter des White House immer mehr Interna an Reporter durchstechen (z.B. Protokolle von Telefonaten oder Audiodaten von White House Meetings). Das ist wenig überraschend, da der Führungsstil Donald Trump geprägt ist von Druck, Wutausbrüchen, Arroganz und Herablassung sowie sarkastischer „Benotung“ von Mitarbeitern in der Öffentlichkeit („He’s a weak loser“). Das erzeugt Dutzende gekränkte Mitarbeiter, die sich bei der nächsten passenden Gelegenheit an ihrem Chef rächen wollen. Und manche, die zunächst noch darauf gehofft hatten, dass Präsident Trump ein anderes Verhalten an den Tag legt als Kandidat Trump oder Reality-Show-Host Trump, dürften mittlerweile auch Regrets und echte moralische Skrupel haben. Es bleibt spannend!